Atelier/Akademie/Galerie/Energiepraxis-Regenbogen in Konstanz-Dingelsdorf am Bodensee
INTERVIEWREIHE – PANDEMIEERFAHRUNGEN – Folge 4
Petra Wenski-Hänisch: „Gerne habe ich die Zeit genutzt, schlummernde und neue Ideen energievoll umzusetzen.“
Die nun schon bald zwei Jahre währende Pandemie hat sich massiv auf unser aller Alltag ausgewirkt. Das öffentliche Leben wurde zeitweise ausgesetzt. Malkurse und -workshops und Ausstellungen konnten nicht stattfinden. Homeschooling und Homeoffice der Partner oder Partnerinnen haben das Alltagsleben z.T. stark auf die Probe gestellt.
Wir möchten mit dieser Serie unsere Kursanbieterinnen und Kursanbieter erzählen lassen, wie sie die Pandemie erlebt haben. Uns interessiert natürlich insbesondere, wie sich die Pandemie auf ihre Kunst oder ihre Malschule ausgewirkt hat. Welche Rückschläge galt es auszuhalten und welche neuen Impulse sind entstanden?
In dieser Folge sprechen wir mit Petra Wenski-Hänisch, freischaffende Künstlerin, Dozentin und Energie-Coach aus Konstanz am Bodensee. Wir erfahren, wie sie in den beiden zurückliegenden Jahren Dank der gewonnenen Zeit sowohl alte, schlummernde als auch neue Ideen kraftvoll umgesetzt hat. Entstanden sind u.a. ein Energie-Kunst-Buch-Werk und eine Kunst-Kultur-Figur „See-Häsin“. Außerdem berichtet Petra Wenski-Hänisch von ihren Erfahrungen mit Online-Kreativkursen.
Petra Wenski-Hänisch kurz vorgestellt
Die freischaffende Künstlerin Petra Wenski-Hänisch ist eine vielseitige versierte Künstlerin aus Konstanz. Als Konzeptkünstlerin hat sie zahlreiche öffentliche Kunstprojekte im süddeutschen Raum umgesetzt. Ihr Wissen in den Feldern Malerei, Skulptur, Schmuckdesign, Kalligrafie sowie Literatur gibt die studierte Dipl.-Designerin (FH) voller Leidenschaft in unterschiedlichsten Präsenz- und Onlinekursen weiter. Außerdem ist Petra Wenski-Hänisch als Künstler- und Energie-Coach zur Unterstützung der Selbstbewusstseinserweiterung tätig. Ihre Kunst-Energie-Bücher bilden eine Brücke zwischen ihrer Kunst und ihrer Energiepraxis. Petra Wenski-Hänisch wünscht sich und allen anderen ein Leben in Liebe, Frieden und Freude.
Das Interview
kukundo: Wir starten wieder mit unserer Standardeingangsfrage: Würdest du dich als Gewinnerin oder als Verliererin der Pandemie bezeichnen?
PWH: Sehr gern habe ich viel dazu gewonnen. Die neue Zeit gibt mir die Möglichkeit, eine neue Betrachtungsweise zu erfahren, um mich daraus für viele neue Sichtweisen in vielen Lebensbereichen zu öffnen.
kukundo: Wie hast du persönlich den Beginn der Pandemie erlebt?
PHW: Den Beginn habe ich als schleichend und unberechenbar empfunden, woraus sich für mich ergeben hat, meine Gedanken, in denen alles stetig und selbstverständlich erschien, neu zu ordnen.
kukundo: Ab wann und in welcher Form hat sich die Pandemie auf deine Situation als freischaffende Künstlerin ausgewirkt?
PWH: Die Situation im Zeitgeschehen diente mir persönlich dazu, mein Bewusstsein zu erweitern und ich habe begonnen, mir über die Essenz des Lebens nochmals intensivere Gedanken zu machen. Es haben sich bei mir etliche neue Bewusstseinsfragen für die Welt gezeigt, die ich nun aus einer neuen Perspektive angeschaut habe. Aus meiner Betrachtung als freischaffende Künstlerin hatte ich viele selbstorganisierte Ausstellungen geplant und war bei vielen Kunstveranstaltungen angemeldet, die plötzlich auf ungewohnte Art und Weise neu zu überdenken waren. Die Entscheidungen gingen zum Wohle aller und so wurden viele meiner Planungen vorerst abgesagt oder zurückgestellt. Anderen Veranstaltern ging das auch so. Daraus resultierte für mich als Künstlerin ein neues Zeitgeschehen, dem ich viel frei gewordene Zeit abgewinnen konnte und auch noch kann.
kukundo: Wie hat sich die gewonnene Zeit auf deine Kreativität ausgewirkt? Hast du neue Ausdrucksformen gefunden?
PWH: Ich habe mich durch die gewonnene Zeit bewusster mit meiner Umgebung hier am schönen Bodensee in Konstanz auseinandergesetzt. Bei den vielen erfrischenden Aufenthalten am See, kam mir die Idee, die „See-Häsin“ im Pendant zum Seehas zu erfinden. Der Seehas ist die männliche Figur, die ihren Ursprung im Symbol des Hasen hat, den die Römer nach Konstanz gebracht haben. In Friedrichshafen findet das Seehasfest statt und die Bahn am See heißt auch Seehas. Mit meinen Händen habe ich die „See-Häsin“ in Wachs für das Wachsausschmelzverfahren zum Silber- und Bronzeguss kreiert. Sie wurde auch schon in der hiesigen Zeitung als neue Kunst-Kultur-Figur, als meine Erfindung vorgestellt. Meine Phantasiefigur „See-Häsin“– Oberkörper Hase als Symbol für das Licht, das von Osten kommt und von der Oestra-Lichtgöttin abgeleitet ist – Unterkörper Fisch als Symbol für Glück, Fülle und der Fisch, der die Wahrheit der Liebe ans Licht bringt – menschliche Attribute für die Sichtbarkeit der Weiblichkeit. Die Kunst-Kultur-Figur mit der Verkörperung der Liebe im Licht habe ich in meinen Gemälden, Skulpturen in Bronze, im Silberschmuck und als Buch mit Energie-Geschichten ausgedehnt.
Foto von der Skulptur im Spiegel, „Die selbstbewusste See-Häsin“,
Bronzeguss-Skulptur, 32 cm x 11 cm x 7 cm
kukundo: Aus den Sozialen Medien wissen wir, dass du in der Zeit auch ein Buch geschrieben hast. Worum geht es da?
PWH: Ja, endlich hatte ich die Zeit, zu meinem 2,30 m großen Bild, Titel „natürlich natürlich“, das ich vor der Pandemie zwischen Ausstellungen, Verkauf und meiner Arbeit als Dozentin innerhalb von zwei Jahren gemalt habe, mein Buch zu schreiben. Schon lange spürte ich zu diesem Bild den schlummernden Gedanken, mein Wissen um die Naturgesetze, in mir und habe diesen endlich aufgeweckt. In der Beobachtung ist die Natur mein bester Lehrer und dann – aus der Sicherheit meiner Erfahrungen und in Kursen erlerntem Wissen heraus – habe ich das Energie-Buch in Verbindung mit meinem Kunst-Werk erschaffen. Für mein Energie-Kunst-Buch-Werk „Ein erfülltes vitales Leben in Leichtigkeit“ habe ich nochmal ein Jahr gebraucht. Jetzt gebe ich Lesungen und Kurse dazu.
Foto vom Gemälde „natürlich natürlich“, Acryl auf Leinwand, 230 cm x 98 cm x 2 cm.
Ausgewählte Energie-Kunst-Buch-Werke:„Die spielende See-Häsin“, „Ein erfülltes vitales Leben in Leichtigkeit“, „Morgenröte am See“ und „VII SENSU / 7 Sinne“. Kunstbuchdruck im Hochglanz. Digital als PDF-Book.
kukundo: Hat die Pandemie dich „gezwungen“ neue Wege zu gehen (z.B. das Anbieten von Online Angeboten)?
PWH: Ja tatsächlich: als Folge der Pandemie habe ich die Online-Kreativgruppe „Herz-Licht“ eröffnet und diese kostenlos zur Verfügung gestellt, um gemeinsam im guten Gedanken zu bleiben. In die Gruppe habe ich immer wieder Kreativ-Impulse gegeben, um gemeinsam mit den Teilnehmern über die Malerei den Glauben und das Vertrauen in die Liebe hochzuhalten. Wir haben alle viel gemalt, mit verschiedenen Materialien, mit Kalligrafie und Typografie. Wenn wieder ein Thema in der Herz-Licht-Gruppe freudvoll umgesetzt war, habe ich kleine Videos mit den aufmunternden Werken für die Ausdehnung der Liebesgedanken, die an unsere Freunde und Bekannten gesendet wurden, gemacht. Daraus sind, ohne dass ich es vorher gewusst habe, einzelne Energie-Kreativ-Impulse entstanden.
kukundo: Wie war für dich der Einstieg ins Online-Kursangebot? Musstest du Ängste überwinden oder bist du einfach munter drauflos maschiert?
PWH: Da ich selbst schon oft im Genuss von Onlinekursen im Bereich Bildung war, hatte ich lediglich die Umstellung, nun selbst die Führung zu haben. Bisher war ich glücklich, meine Schüler in meiner Akademie am Bodenseeufer empfangen zu können, um ihnen hier in der stimmungsvollen Umgebung meine verschiedenen Kunstkurse anzubieten. Die Freiluftmalerei an den vielen schönen Orten hier im Umkreis ist unersetzlich.
Für mich bedurfte es schon etwas Mut, die Entscheidung für Online-Kurse zu treffen. Ich war meiner „Herz-Licht“-Gruppe sehr dankbar, dass ich mit ihnen üben konnte. Die Teilnehmer haben mir die Zuversicht gegeben, dass ich die Impulse am Bildschirm per Zoom-Meeting gut vermitteln kann. In den weiteren Onlinekursen zu den Themen Porträt-/Figur-Malerei, Kalligrafie, Energiebilder und freie Malerei war die Scheu dann schon nicht mehr da.
kukundo: Wie sind darüber hinaus deine Erfahrungen mit Online-Kreativkursen?
PWH: Es haben sich viele Vorteile in den Online-Kursen gezeigt, die wir heute noch sehr zu schätzen wissen. Z. B. entfällt für die Teilnehmer das Packen der Utensilien, die Anfahrt zu mir und der daraus resultierende Zeitaufwand. Meine Freude auf die Kurse ist immer groß, weil ich ganz frei am Bildschirm mit meinem Atelier im Hintergrund sitzen kann und alles zeige und beibringe, was gerade zum Angebots-Thema gehört. Jeder kann es sich zu Hause, ganz nach seinen Wünschen, gemütlich machen. Den entspannten und liebevollen Austausch in den Kursen genießen wir sehr. Mir ist deutlich geworden, wie effizient es sich in der Gruppe am Bildschirm arbeiten lässt. Der Fokus lässt sich gut auf die Details in den Bildern lenken, so dass ein rasches Vorankommen geboten ist.
Mir ist aufgefallen, wie kostbar die Erinnerung an meine lieben Dozenten im Studium ist. Besonderer Dank gilt einem Dozenten, der mir in den vielen freudvollen Semestern für das figürliche Zeichnen, alle seine wertvollen Beschreibungen mit seinen wohlgewählten Worten zur Unterstützung für meine Entwicklung mit auf meinen Weg gegeben hat. Heute, besonders in den Online-Workshops fallen mir alle diese punktgenauen Formulierungen wieder ein, um sie an meine Schüler weiterzugeben. In die Online-Gruppen kommen Teilnehmer aus verschiedenen Ländern und wir tauschen uns aus, lernen miteinander und voneinander.
kukundo: Wie hast du deine Malschüler:innen in der Pandemie erlebt? Hat sich das Verhältnis verändert? Gibt es ein besonderes Erlebnis zu berichten?
PWH: Es freut mich sehr, dass sich die Kontakte mit meinen Kursschülern in der besonderen Zeit eher vertieft haben. Es gab auch eine Zeit der Erstarrung, so hatte ich das Gefühl. Die Kreativität bringt uns wieder ins friedvolle Bewusstsein und lässt unser Leben aus unserem inneren Potenzial neu erblühen. Nach wie vor freue ich mich über alle, die in der Kreativität ihre Freude und Entspannung finden, denn die Kreativität unterstützt die innere Stärke, gerade in turbulenten Zeiten wie jetzt.
kukundo: Vielen Dank für das Interview!
Die Fragen stellte Petra Gieffers – Das Copyright für alle Fotos liegt bei Petra Wenski-Hänisch
Kurse vom Atelier Regenbogenkunst – Petra Wenski-Hänisch
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