Kreativ unterwegs I – Packliste, farbenfrohes Blumenmotiv
Von Ute Zander
Möchtest du auf Reisen auch manchmal gerne eine Szene, einen Augenblick oder ein spannendes Motiv malerisch festhalten?
Wenn du im perspektivischem Zeichnen nicht „zuhause“ bist und dir Urban Sketching nicht zutraust, kannst du mit einer kleinen Grundausstattung dennoch sehr kreativ sein.
In diesem Beitrag erfährst du, was alles zu dieser Grundausstattung gehört. Anschließend zeige ich dir wie du mit diesen wenigen Mitteln unterwegs ein freies Blumenbild gestalten kannst.
Doch nun zuerst zur kleinen Grundausstattung für deine nächste Kreativreise.
Platzsparende Malmittel für unterwegs
- 5 Amsterdam Minis (20 ml)
Im Urlaub habe ich immer eine kleine Auswahl Acrylfarben der Marke Amsterdam im Gepäck. Diese Minis (20 ml!) passen in jede noch so kleine Tasche. Ich wähle 3 Grundfarben, 2 meiner Lieblingstöne (Magenta und Türkis) sowie Ocker und Schwarz zum Abtönen.
Als Palette dient mir der Deckel eines großen Joghurtbechers.
- 3 Liquitex Paint Marker
- 3 selbstbefüllbare Aerocolor Liner von der Firma Schmincke.
- 5 Aquarellstifte der Firma Tombow
Weiter geht es mit der kleinen Grundausstattung: Unterwegs arbeite ich gerne mit verschiedenen Stiften, weil sie wenig Platz im Gepäck brauchen und man unglaublich vielseitig damit arbeiten kann. Je nach gewünschtem Effekt wähle ich den passenden Stift.
Die Liquitexmarker wähle ich in leuchtenden Farben.
Die Aerocolorfarben sind Airbrushfarben, die eigentlich mit einem Kompressor verarbeitet werden. Inzwischen haben diese sich im Mixed Media Bereich stark durchgesetzt und werden häufig direkt aus der Pipettenflasche angewendet. Ich bevorzuge diese wasserlöslichen, – wenn getrocknet – wasserfesten Farben, weil sie sehr brillant, ergiebig und farbintensiv sind. Abgefüllt im Stift sind sie wesentlich leichter im Gepäck unterwegs als die kleinen Glasflaschen. Die Airbrushfarben haben sich für meine Zwecke in Gelb, Magenta und Preussischblau bewährt. Diese lassen sich sehr gut untereinander mischen.
Meine kleine Auswahl an Aquarellfilzstiften besteht aus den Grundfarben, ergänzt durch Türkis, Orange und zwei natürlichen Tönen (helles Grün und Braun).
- 1 Fineliner Pitt Artist Pen, Größe F in schwarz von Faber-Castell
- 1 Pitt Artist Pen white 101
- 1 kleine Flasche (12 ml) Zeichentusche (schwarz) von Rohrer & Klingner.
Die Tinte ist für mich ein must have unterwegs und auch im Atelier. Die Zeichen Tusche von Rohrer & Klingner ist meiner Meinung nach, die einzige Tusche, die sich auch auf Acrylfarben wasserfest verhält!
Die kleine Holzfeder habe ich aus Schilf geschnitzt. Der Fineliner ist in Größe F für eine schnelle Skizze gut gewählt. Den Pitt Artist Pen White nehme ich zum Aufhellen für eventuell zu dunkel geratene Bildpartien oder um Lichter zu setzen.
Welches Papier eignet sich auf Reisen?
- 1 DIN A5 oder DIN A4 Aquarellblock, 200mg
Welches Malwerkzeug gehört ins Gepäck?
- Borstenpinsel Größe 6 (gerne auch kurzstielig)
- 1 Synthetikhaarpinsel Größe 8
- 1 Palettmesser
- 1 Schaschlikspieß aus Holz ( dient mir als Zeichenfeder) und
- eine ausgediente Scheckkarte o.ä.
- Holzfeder
Auf dem Foto kannst Du sehen, wie klein meine Ausstattung an Werkzeugen ist. Da nehme ich doch lieber einen Filzer mehr mit ins Gepäck!
Mit dem Palettmesser kann ich schöne Strukturen zaubern und Farbe flächig auftragen. Mit der Scheckkarte kratze ich manchmal Farbe wieder vom Papier herunter, sodass diese nur schemenhaft zu sehen ist. Außerdem ist die Karte hervorragend geeignet, um die Blätter von dem Block zu lösen! Wenn du mit dem Borstenpinsel arbeitest, siehst du den Pinselstrich. Mit dem Nylonhaarpinsel kannst du sanfte Farbübergänge erzeugen und aquarellieren. Ja – das geht auch mit Acrylfarbe, wenn du diese stark genug verdünnst. Auf dem Foto ist noch eine Holzfeder zu sehen. Diese habe ich mir aus Schilf vom Wegesrand geschnitzt. Sie ist inzwischen mein liebstes Zeichengerät!
Jetzt brauchst du nur noch eine kleine Wasserflasche, einen Becher oder Glas als Pinseltopf und einen kleinen Lappen.
Auf geht`s!
Dieses Bild gelingt auch unterwegs!
Schritt 1: Ich verdünne Acrylfarbe mit Wasser auf der Palette. Ich beginne mit dem hellsten Ton, damit ich nicht ständig das Tuschwasser wechseln muss.
Schritt 2: Ich setze die stark verdünnte Farbe auf das Papier. Ich kippe sie meistens direkt von der Palette auf das Blatt.
Schritt 3: Nach und nach setze ich verschiedene Farbtöne dicht nebeneinander.
Schritt 4: Sobald die Farbe getrocknet ist, zeichne ich die Ränder, die sich durch das Auftrocknen ergeben haben, mit einem Fineliner nach. Von diesen nachgezeichneten Umrissen lasse ich mich inspirieren. Es zeigen sich Blumen.
Schritt 5: Auf größeren Flächen“dichte“ ich einige Blüten hinzu, um so das Bild zu füllen und interessanter zu gestalten.
Schritt 6: Jetzt kommen die Farbstifte zum Einsatz. Ich coloriere mit einem Aqurellfarbstift, eventuell möchte ich diese Partie nochmals mit Wasser überarbeiten.
Schritt 7: Soll der Strich stehenbleiben, wähle ich den Liqiutex Paint Marker.
Schritt 8: Mit dem Fineliner ergänze ich noch einige Blüten.
Schitt 9: Die letzten Details werden coloriert…
…und fertig!
Ute Zander, 1967 in Hamburg geboren und aufgewachsen, arbeitet als freischaffende Künstlerin, Autorin und Initiatorin von Workshops.
Ute Zander gehöt zu den Kunstschaffenden, die ihr Wissen, ihre Erfahrung und ihre Begeisterung gern auch auf andere übertragen möchten. Als Autorin mehrerer erfolgreicher Bücher über die Acrylmalerei, sowie auch als Veranstalterin zahlreicher Malworkshops, führt sie mit großer Freude Menschen zu deren eigener Kreativität.
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