Der Titel der diesjährigen Biennale reicht weit über das vordergründig Politische ins pure Menschsein.
Sind wir Fremde überall? Was, wenn Kunst zu einem anderen Verständnis von Eigenem und Fremdem beiträgt? Eine Perspektive, die die wir durch den Besuch der diesjährigen Biennale erleben. Und was, wenn es mit der Fotografie gelingt, Brücken zu bauen?
 Die Thematik berührt tief, lässt innehalten, Herzklopfen spüren: Alle sind gleichermaßen Fremde überall. Wenn wir zulassen, dies in unserem Inneren zu spüren, schweigt jeder Impuls, andere auszugrenzen. Vielmehr regt sich der Wunsch nach Verbindung, nach Miteinander und Zuhause sein – ein zutiefst menschliches Bedürfnis. Folgen wir Ram Dass’ Einladung, uns gegenseitig nach Hause zu begleiten?
 Dieser außergewöhnliche Workshop dient genau dazu. Wir kommen miteinander ins Gespräch, was wir in uns spüren, was sich löst, wenn wir in unserer Fotografie Entdeckungen machen.
 Die Woche beginnt mit Rundgängen durch die Kunstausstellung: Tanja Jorbergs kenntnisreiche und von Leidenschaft, Verständnis, Über- und Ausblick geprägten Führungen durch die verschiedenen Bereiche der Biennale – Giardini, Arsenale, Beiträge in der Stadt – starten die gemeinsame Reise. Sie öffnen uns den Zugang zu den verschiedenen künstlerischen Positionen, die wir im Rahmen der Ausstellung betrachten und erfahren. Mit ihrem umfassenden Wissen aus Kunst und Geschichte legt die studierte Kunsthistorikerin ein facettenreiches Fundament für unsere fotografische Arbeit. Wir bauen darauf auf, wenn wir diese kunstgeprägte Stadt mit unseren Kameras erkunden.
 Wie können wir vor diesem Hintergrund Venedig wahr-nehmen? Diese außer-ordentliche Stadt am Wasser, die schon immer stand für Begegnung von Welten, von Menschen, für Ankommen und Fortgehen? Dieser Knotenpunkt weltweiter (internationaler) Interaktion, in der Fremde seit Jahrhunderten einander gegenüber und in Beziehungen treten.
 Gerade im November, wenn die Stadt das sommerliche Gedränge ausatmet, wenn Nebel Plätze und Kanäle durchziehen, wenn sie durchdrungen ist von Mystik und Magie – dem Unergründlichen – ist die perfekte Zeit, weniger bekannte Wege und Besonderheiten aufzusuchen. Auch hier: das Fremde, nicht das scheinbar Allbekannte: Langzeitbelichtungen, Abstraktionen, Transzendente Fotografie – mögen geeignete fotografische Mittel sein, andere Ein-sichten zu öffnen.
 Alle Kurz- und Wildentschlossenen laden wir zu diesem besonderen Workshop ein, in dem wir mit unseren Kameras das Fremde, das Unfassbare, das Außerordentliche erkunden. Lassen wir herkömmliche Venedig-Ansichten beiseite und tauchen ein in fremde Welten und in die Welt des Fremden, um Spuren nach Hause zu finden.
 Damit unser Forschen und Wirken ein Prozess ist, in den wir bis zum späten Abend eintauchen und uns intensiv austauschen können, wohnen wir gemeinsam in einer traumhaften Wohnung direkt am ??? eingebettet in individuell zubereitete Verpflegung vom vitaminreichen Frühstück bis zum mehrgängigen Dinner. Denn selbst vor der Küchentüre wird das Thema der Fremde nicht Halt machen. Gewürze spielen nicht nur in der Venezianischen Geschichte, sondern auch in unserer Seminarküche eine entscheidende Rolle und werden das Workshop-Thema um kulinarische Facetten ergänzen.

Als Einstimmung hier gerne schon einmal Impressionen des letzten Kurses: 

Bitte mitbringen: Eine manuell verstellbare Kamera plus Objektiv(e), ein variabler Graufilter