Acrylmischtechniken – Vielfalt der Möglichkeiten

Von Petra Gieffers

Wann spricht man überhaupt von Acrylmischtechniken?

Bei Acrylmischtechniken handelt es sich, wie der Name schon sagt, um Maltechniken, in denen Acrylfarben mit anderen Medien und Gestaltungstechniken vermischt werden.

Dies eröffnet eine ungeheure Vielfalt an neuen Möglichkeiten

Eher klassisch ist die Kombination von Acrylmalerei mit zeichnerischen Elementen, z.B. für die Konturierung und Akzentuierung der Motive mit Pastellkreiden, Filzstiften oder Buntstiften (siehe beispielhaft das Youtube Video von Alice-ART alias Ruth Alice Kosnick).

Das Einfügen von Texten mit Hilfe von Tuschen oder Stiften ist ebenfalls ein beliebtes gestalterisches Mittel. Oder es stehen kalligrafische Schriftbilder im Zentrum, die durch die Acrylmischtechniken eine besondere Tiefe erlangen.

Tolle Effekte lassen sich durch die Verbindung von Acrylmalerei mit Collagen erzielen. Erst malen, dann reißen und kleben, wieder malen und so weiter. Schicht um Schicht gewinnt das Bild an Tiefe – egal ob rein abstrakt gearbeitet wird oder sich gegenständliche Motive manifestieren. Hervorragend eignet sich natürlich alles, was aus Papier ist, wie etwa Ausschnitte aus Zeitungen und Magazinen, eigene Notizen/Tagebuchaufzeichnungen, persönliche Fotos, Tapeten, Papierservietten oder Seidenpapier. Aber auch robustere Materialen wie bedruckte Stoffe, Mullbinden und Wellpappe lassen sich gut verwenden. Wasserfester Holzleim hält alles gut zusammen.

Besonders nachgefragt sind Kurse, in denen sogenannte Materialbilder entstehen.

Es geht dabei vornehmlich um die Herstellung von spannenden Oberflächenstrukturen durch den Einsatz von unterschiedlichsten Materialien und Verarbeitungstechniken.

Dabei können die abenteuerlichsten Materialien zum Einsatz kommen. Hast du z.B. gewusst, dass man mit Kaffeesatz und Kleister herrliche Strukturen hinbekommt?

Ines Hildur - Kontraste - Klarheit - Grosse Form

I. Hildur – Kontraste – Klarheit – Grosse Form

Hier eine Auswahl an Materialen, die sich in Acrylbilder einarbeiten lassen:

  • Strukturpasten, Zelluloseleim
  • Marmormehl, Schiefermehl
  • Verschiedene Erden und Sande
  • Champagnerkreiden, Asche, Kaffeesatz
  • Aerocolor, Tinte , Graphit
  • Beize, Bitumen, Teer
  • Pigmente
  • Dachlack
  • Wachs,
  • Papier, bedruckte Stoffe, Wellpappe, Mullbinden, Sackleinen,
  • Seidenpapier
  • ….

Der Phantasie scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein.

Nur auf der Leinwand halten muss es und sich gut mit der Acrylfarbe verbinden. Auch schöne Übergänge sind wichtig.  Natürlich sollte das fertige Bild die üblichen Kriterien einer guten Komposition erfüllen. Wilder Materialeinsatz alleine macht noch kein gutes Bild!

Die Vorgehensweise ist, nachdem man die Grundtechniken beherrscht, meistens experimentell und der Schaffensprozess rückt in den Mittelpunkt. Das fördert den Spieltrieb. Das ist sinnlich. Das macht Spaß.

Nur wie verbinden sich die Materialien am besten? Wie sind die idealen Mischungsverhältnisse? Welche Materialien und Medien lassen sich problemlos kombinieren und wo gibt es Fallstricke?

Verschiedene Anleitungen sind im Netz verfügbar. In einem Blogbeitrag von Monika Roser ist die Sandschüttechnik erklärt. Mutige können das ein oder andere im heimischen Atelier ausprobieren, aber sinnvoller ist es, wenn man sich zumindest zum Einstieg durch erfahrene Profis anleiten lässt.

In den Kursen werden die Materialien in der Regel bereitgestellt und können nach Belieben ausprobiert werden. Die Verrechnung erfolgt nach Verbrauch, was meist günstiger und vor allem bequemer ist, als wenn man die ganzen Materialien selbst beschaffen muss. Wenn du dann weißt, mit welche „Zutaten“ du auch in Zukunft weiterarbeiten möchtest, dann kannst du gezielt in die Wunschmaterialien für den heimischen Gebrauch investieren.

Aber da kommen wir schon zu dem nächsten Punkt, warum Materialbilder sich in Malkursen leichter erstellen lassen als zu Hause: für die zumeist experimentelle Vorgehensweise braucht es Platz! Es wird gespachtelt, geschüttet, gespritzt und gekleckst. Entweder das Atelier ist groß und geräumig oder es empfiehlt sich ein Arbeiten im Freien.

Schön, dass es ein solch großes Angebot an Kursen mit Acrylmischtechniken gibt!


Petra Gieffers Malerin

Dieser Beitrag stammt von Petra Gieffers. Petra ist die Frau hinter FINDE DEINEN MALKURS. Sie malt seit vielen Jahren und hat in dieser Zeit viele Malkurse besucht. Für diesen Beitrag hat sie im Internet und bei FINDE DEINEN MALKURS recherchiert. Eigene Erfahrungen mit den oben beschriebenen materiallastigen Acrylmischtechniken hat sie persönlich noch nicht gemacht. Ihre am häufigsten angewendete Mischtechnik besteht in der kombinierten Verwendung von Acryl-und Ölfarben.

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